Pfostenschüsse, Phishing und persönliche Erfahrung

Wer das Wort 'Sicherheit' hört, denkt meistens an ein Vorgehen, eine Technik, an Regeln. Dabei steckt viel mehr dahinter. Nur wenn alle Beteiligten das gleiche Verständnis von Sicherheit haben, können sie auf Vorfälle schnell genug reagieren. Auf dem Fussballfeld und bei Swisscom.

Der Schiri

Was ich sehe, entspricht nicht unbedingt der Wahrheit. Das erlebe ich als Schiedsrichter ab und zu. Mein Ziel ist es, die Gesundheit der Spieler zu schützen. Das erreiche ich, indem ich Fouls erkenne, konsequent pfeife und auch ahnde. Ich bin dafür verantwortlich, was auf dem Rasen passiert. Wichtige Werte sind für mich Freude und Objektivität. Im Fussball gibt’s endlose Diskussionen. Aber einer muss die Verantwortung übernehmen und entscheiden – ob richtig oder falsch. Mein Wort gilt auf dem Platz. Wenn ich nach Spielende nochmals die Bilder anschaue, wundere ich mich manchmal schon: statt der geglaubten fünf Meter waren es 30 Meter Entfernung.  

Wir Schiris sind per Kommunikationssystem ständig miteinander verbunden. Das ist wichtig, wenn etwas passiert. Denn das Risiko Null gibt’s nicht. Wer etwas wirklich will, findet einen Weg. Darum gilt es bei einem Incident richtig zu reagieren. Für mich auf dem Rasen heisst das: Wenn zum Beispiel Leuchtpetarden auf das Spielfeld geworfen werden, muss ich schnell entscheiden. Es kann sein, dass ich das Spiel unterbreche und die Spieler in Schutz bringe, in die Kabine oder auf die andere Seite. Dann suche ich das Gespräch mit den Fachkräften: Sicherheitsdelegierter, Stadionverantwortlicher, beide Spielführer und Speaker kommen alle an den Spielfeldrand. «Seht ihr eine Möglichkeit das Spiel wieder aufzunehmen?» «Welche Massnahmen treffen wir?» Der Speaker macht dann eine Durchsage und warnt: «Wenn noch mehr Petarden geworfen werden, wird das Spiel abgebrochen.»

Der Sicherheitsmann

Hacker, die ein Statement setzen wollen, organisierte Kriminalität, Terrorismus und Spionage – das sind unsere Gegenspieler. Da klingt das Ziel von Swisscom ehrgeizig: Sicherheit schaffen für die Menschen in der vernetzten Welt, immer und überall. Aber hohe Ziele sind wichtig. Schliesslich vertrauen unsere Kunden uns ihre Informationssicherheit an, sie zählen auf uns.

Heute nehmen wir das Smartphone am Tag rund 150-mal in die Hand; und wir wissen immer genau, wo es gerade liegt. Weil wir uns so selbstverständlich in der digitalen Welt bewegen, sind wir auch anfällig für Angriffe. Zum Beispiel für Phishing-Attacken, bei denen Betrüger offiziell wirkende E-Mails versenden, etwa mit dem vorgetäuschten Absender von Banken und Versicherungen. Sie versuchen so an vertrauliche Daten zu gelangen und Identitätsdiebstahl zu begehen. Früher waren diese Mails einfach auszumachen. Heute sind sie sprachlich besser formuliert. Standard-Phishing erkennen unsere Filter, so dass diese Mails bei Bluewin gar nicht ausgeliefert werden. Aber es gibt auch knifflige Fälle, zum Beispiel dynamische Mails, in denen sich die URL des enthaltenen Links von Mail zu Mail ändert – hier können wir dann kein Muster erkennen. Darum ist es in der Sicherheit wichtig, dass Menschen mitdenken und den Freiraum haben zu erkennen, ob jemand ein Feuerzeug in der Hand hält, um eine Petarde zu zünden. Bei ausgelieferten Phishing-Mails, werden rund 40 Prozent angeklickt! Das ist zu viel.

Mehr erfahren