Weitere umweltrelevante Themen im Betrieb

Papier

Swisscom unterscheidet zwischen dem Einsatz von kurzlebigen und langlebigen Materialien. Sie ist bestrebt, die Umwelteinwirkung von kurzlebigen Materialien, besonders von Papier, zu verringern. Im Büro benutzt Swisscom Recyclingpapier mit dem Umweltgütesiegel Blauer Engel. Für Rechnungen, Werbung oder Printmedien wird ausschliesslich Papier mit dem FSC-Siegel (Forest Stewardship Council) eingesetzt. Der Wechsel auf den zweimonatlichen Kundenrechnungsversand und die papierlose Online-Rechnung haben den Papierverbrauch spürbar verringert. Für Ausdrucke in ihren Gebäuden nutzt Swisscom «Follow-Me-Printing» und hat den Papierverbrauch so reduziert. Für die Telefonbücher wird Papier mit 34 g/m2 und dem Umweltgütesiegel Blauer Engel verwendet. Der Papierverbrauch für Telefonbücher ist rückläufig, denn es werden deutlich weniger Bände gedruckt.

In Tonnen   Qualität   2012   2013   2014   2014 in %
                     
Bereich                    
Bürobereich (Kopierer, Drucker)   Blauer Engel 1   170   143   130   1,7
Printmedien   FSC-Siegel   3’884   3’498   3’225   43,3
Rechnungen und Kuverts   FSC-Siegel   466   456   424   5,7
Telefonbücher   Blauer Engel   4’244   662 2   3’670   49,3
Total Papierverbrauch       8’764   4’759   7’449   100,0
                     
1 Ab 2014 75%, Vorjahre 100%
2 Telefonbücher ausserhalb Perimeter Swisscom (Verschiebung zu LTV und Übernahme LTV durch Swisscom in 2014

Kabel, Glasfaser und Holzstangen

Der Netzbau erfordert den Einsatz von langlebigen Materialien wie Kabel oder Glasfaser. 2014 hat Swisscom in ihrem Festnetz die folgenden Materialien verlegt: Glasfaser, Kupferpaare sowie Kunststoffrohre aus umweltverträglichen Polyethylen. Ferner hat Swisscom Telefonstangen aus Holz installiert, die mit kupfer- und chromhaltigen Konservierungsmitteln behandelt sind. Drei Partnerfirmen gewährleisten die umweltgerechte Entsorgung dieser Telefonstangen am Ende deren Nutzungsdauer.

In km, Tonnen oder Stückzahl   Einheit   2012   2013   2014
                 
Materialien                
Glasfaser   km   1’090’000   1’140’509   1’377’471
Kupferpaare   km   145’797   110’458   104’032
Kunststoffrohre   km   831   745   810
Kupfer   Tonnen   1’302   987   992
Kunststoff PE   Tonnen   798   716   774
Telefonstangen Holz   Stückzahl   5’931   6’659   8’789

Wasser

Swisscom rechnet ihren Wasserverbrauch auf Basis einer Durchschnittsmessung des Jahres 1995 in ihren grössten Gebäude hoch und multipliziert sie mit der Anzahl Vollzeitstellen. Die Durchschnittsmessung wurde 2014 aktualisiert und liegt deutlich tiefer als vorher (115 l pro Vollzeitstelle pro Tag in 1995 auf ca. 40 l pro Vollzeitstelle und Tag). Der Wasserverbrauch ist im Sanitärbereich entsprechend gesunken (siehe Tabelle der Umweltkennzahlen, Seite 36). Wasser wird nur in einem Geschäftsprozess eingesetzt – der Kühlung – und ist deshalb kein umweltrelevanter Faktor. Für die Rückkühlung von Rechenzentren verwendet Swisscom grundsätzlich Trockenrückkühler. Einzig in Ausnahmefällen werden hybride oder adiabatische (mittels Verdunstung von Wasser betriebene) Rückkühler eingesetzt. In diesen Fällen verwendet Swisscom gemäss einer internen Weisung von September 2011 bevorzugt Regenwasser oder, falls bewilligt, Fluss- und Seewasser. Bei neuen Rechenzentren beträgt der Anteil des Regenwassers für die Rückkühlung zwingend über 80%, wobei die Rückkühler bis maximal 15% der gesamten jährlichen Einsatzzeit mit Wasser betrieben werden dürfen.

Der Wasserverbrauch für die Kühlung liegt damit deutlich unter dem gesamten Wasserverbrauch von Swisscom.

Kühlanlagen und Kältemittel

Swisscom ersetzt in Telefonzentralen kontinuierlich alle Kompressionskühlanlagen, die Kühlmittel einsetzen, durch die fortschrittliche Kühlmethode Mistral. Mistral kühlt Telekommunikationsausrüstungen während des ganzen Jahres nur per Aussenluft und benötigt keinerlei Kühlmittel. Rund 85% der Telefonzentralen von Swisscom sind bereits auf Mistral umgerüstet. Ebenso kühlt Swisscom ihre Sende- und Mobilfunkbasisstationen vermehrt ohne Kompressionskühlanlagen. Kompressionskühlanlagen mit Kühlmittel werden nur noch in Rechenzentren betrieben, wobei Swisscom ihre Dichtheit regelmässig kontrolliert. Die im Berichtsjahr emittierten Kältemittel sind mittels der Nachfüllmenge von 128 kg bestimmt worden (Vorjahr 88 kg). Sie verfügen über ein Treibhausgaspotenzial (GWP) von 271 Tonnen CO2-Äquivalent (Vorjahr 221) und ein ozonabbauendes Potenzial (ODP) von 0 kg R-11-Äquivalent (Vorjahr 0 kg). Das Treibhausgaspotenzial von Kältemitteln wird in einem separaten Klimabericht berücksichtigt, der nach ISO 14064 verfasst ist. Beim Umbau beziehungsweise Ausbau der Kälteanlagen in Rechenzentren setzt Swisscom auf den Einsatz von natürlichen Kühlmitteln. Wenn anders nicht möglich, setzt Swisscom Kühlmittel mit sehr geringem Treibhausgaspotenzial ein.

Batterie- und Notstromanlagen

Bei Ausfällen im Stromnetz müssen die Dienste von Swisscom verfügbar sein. Darum rüstet Swisscom Telekomgebäude und Rechenzentren mit Batterien und Notstromanlagen aus. Um mögliche Umweltgefährdungen durch Batterien zu vermeiden, prüft Swisscom regelmässig die vorgeschriebenen Sicherheitsmassnahmen in den Batterieräumen. Am Ende der Lebensdauer lässt Swisscom die Batterien umweltgerecht entsorgen und rezyklieren. Die Notstromanlagen werden nur bei Stromnetzausfällen sowie einige Stunden pro Jahr für Probeläufe eingesetzt. Der erforderliche Brennstoffverbrauch ist in der Gesamtkennzahl des Brennstoffverbrauchs von Swisscom enthalten.

Verpackung

Swisscom versendet TV-Settop-Boxen neu als nicht eingeschriebene Paketpost. Diese Massnahme sowie die verringerte Grösse der neuen Boxen haben das Versandvolumen um 52% sowie das Versandgewicht um 16% reduziert. Die ausgeklügelte Verpackung verzichtet zudem ganz auf Schaumstoffeinlagen, wobei die Schutzfunktion der Verpackung nicht beeinträchtigt wird.

Abfälle und Recycling

Swisscom verringert ihr Abfallaufkommen, indem sie Produkte sorgfältig auswählt und ihre Verwendungsdauer verlängert. Für Beseitigung und Recycling gilt ein Vertrag mit der Schweizer Abfallbörse. Sonderabfälle lässt Swisscom entsprechend der gesetzlichen Vorgaben durch autorisierte Unternehmen beseitigen. Abfälle werden nach 16 Sorten getrennt. Sie fallen unter die vier Hauptkategorien Recycling , Entsorgung der Hauskehricht- und Betriebsabfälle in Kehrichtverbrennungsanlagen sowie Sonderabfälle. Bau- und Kabelreste werden vor Ort sortiert und direkt entsorgt. Die Menge an Hauskehricht wird durch eine Hochrechnung bestimmt, welche die Vollzeitstellen von Swisscom in der Schweiz mit dem Schweizer Durchschnittsverbrauch ins Verhältnis setzt.

In Tonnen   2012   2013   2014   2014 in %
                 
Abfallkategorien                
Recycling Betrieb   1’660   1’625   1’863   50,0
Hauskehricht Entsorgung KVA   1’293   1’356   1’443   38,7
Betrieb Entsorgung KVA   155   235   404   10,8
Sonderabfälle Betrieb   20   10   17   0,4
Total Abfallmenge   3’128   3’226   3’727   100,0

Eine interne Vorgabe regelt das Recycling und die Entsorgung von Netzinfrastrukturen gesetzeskonform und umweltgerecht. Swisscom setzt rezyklierte Materialien ein: So verwenden die einzelnen Standorte Recyclingpapier und der Hauptsitz nutzt Regenwasser und Fernwärme der nahen Kläranlage. Nach Möglichkeit setzt Swisscom Router wieder ein.

Boden und Biodiversität

Die Basis- und Sendestationen stellen sicher, dass die ganze Schweiz Telekom-, Radio- und TV-Dienste nutzen kann. Sie finden sich zuweilen ausserhalb bewohnter Gebiete. Sechs Sendestationen stehen am Rand von Schutzgebieten, zwei (0,4%) in Schutzgebieten nationaler Bedeutung (Moorlandschaften, Wasser- und Zugvogelreservate, Ramsar- und Smaragdgebiete) sowie 62 Basisstationen (1%) in Schutzgebieten, zwei davon im Schweizerischen Nationalpark.

Für den Bau einer Basis- oder Sendestation müssen wenige Quadratmeter grosse Flächen versiegelt werden. In Einzelfällen können Stationen das Landschaftsbild leicht beeinträchtigen, obschon Swisscom sich jeweils um eine optimale Integration bemüht. Weitere Einflüsse durch die Stationen sind nicht nachgewiesen. Alle Basis- und Sendestationen sind von den zuständigen Behörden bewilligt. Beim Abriss ausgemusterter Sendestationen renaturiert Swisscom das frei werdende Gelände entsprechend einer internen Vorgabe der Swisscom Broadcast AG. 2014 hat Swisscom zehn Stationen abgebaut und ihre Flächen renaturiert. Die betreffenden Stationen haben ausschliesslich zur Verbreitung von analogen TV-Signalen gedient und werden nicht mehr benötigt.

Swisscom unterstützt unterschiedliche Partner, die sich für den Schutz von Böden und Biodiversität einsetzen. Die Unterstützung erfolgt finanziell sowie direkt durch den persönlichen Einsatz von Mitarbeitenden vor Ort anlässlich sogenannter Nature Days. Diese Nature Days sind Bestandteil des Corporate-Volunteering-Programms «Give & Grow». Swisscom Mitarbeitende haben 2014 insgesamt 600 Einsatztage für die Natur- und Landschaftspflege geleistet. Ferner unterstützt Swisscom den Schweizerischen Nationalpark mit technischen Dienstleistungen.

Andere Emissionen in die Luft

Die Verbrennung fossiler Energie für die Heizung und die Mobilität verursacht neben CO2 zusätzlich NOx- und SO2-Emissionen. Diese werden mit den relevanten Umrechnungsfaktoren berechnet und sind abhängig vom Verbrauch von Brenn- oder Treibstoff. Um NOx- und SO2-Emissionen zu verringern, optimiert Swisscom laufend Heizkessel und Antriebsmotoren. Die Emissionen sind in der Tabelle «Umweltkennzahlen» angegeben.