Unternehmensstrategie und Ziele

Unternehmensstrategie

Swisscom ist in der Schweiz in den Teilmärkten Mobilfunk, Festnetztelefonie, Breitband und Digital-­TV führend. Sie hat zudem eine bedeutende Marktposition im Markt für IT Services. Technologischer Wandel, intensiver lokaler und globaler Wettbewerb und die sich verändernden Kunden­bedürfnisse führen dazu, dass die Preise und Volumen im klassischen Geschäft mit nutzungsabhängigen Angeboten kontinuierlich erodieren. Den daraus resultierenden Umsatz- und Ergebnisrückgang gilt es zu kompensieren, um die Finanzkraft für die hohen Investitionen in neue Technologien zu bewahren.

Drei grundlegende Trends verändern das Umfeld der ICT-Branche und beeinflussen die Swisscom Strategie massgeblich:

  • Immer online: In wenigen Jahren werden die Kunden von Swisscom über all ihre digitalen Endgeräte in Echtzeit auf sämtliche ihrer privaten und beruflichen Anwendungen und Daten zugreifen. Getrieben durch technische Neuerungen wird die Art und Weise, wie die Kunden untereinander und mit den Geräten kommunizieren sowie interagieren, fundamental anders sein als heute. Die Digitalisierung führt ferner dazu, dass nicht nur Menschen, sondern auch intelligente Applikationen und Geräte zunehmend miteinander vernetzt sind. Vernetzung und Digitalisierung revolutionieren die Wertschöpfungsketten, Produktionsprozesse und Kundenkontakte in allen Branchen.
  • Internetbasiert: Alle Produkte und Dienstleistungen werden künftig auf Basis des Internet-Protokolls betrieben. Speicherplatz, Rechenleistung und Software werden verstärkt aus dem Internet bezogen. Diese Entwicklung ermöglicht neue Geschäftsmodelle und bessere Kundenerlebnisse.
  • Globaler Wettbewerb: Die Digitalisierung und die Verbreitung der internetbasierten Services führen zur Entstehung von internationalen Märkten. Weltweit tätige Mitbewerber profitieren von globalen Skaleneffekten und verändern die Geschäftsmodelle durch eine verstärkte Nutzung von Kundendaten. Ein fortlaufender Konsolidierungstrend ist auch in der Telekommunikationsbranche zu erwarten. Viele Telekommunikationsunternehmen erweitern ihr Geschäft in Richtung IT, Medien und Entertainment.

Swisscom ist überzeugt, dass es in der zunehmend vernetzten und digitalisierten Welt einen kompetenten und vertrauenswürdigen Begleiter braucht. In dieser Rolle will Swisscom die Menschen begeistern und einen wichtigen Beitrag leisten, um die Schweiz zu einem führenden ICT-Land zu machen. Ihr Ziel ist es, die Vernetzung der Gesellschaft aktiv zu gestalten und sich erfolgreich als Vorzeigeunternehmen in einer digitalen Welt zu positionieren. Dieses Ziel wird in der Vision und Unternehmensstrategie von Swisscom konkretisiert.

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Die Vision von Swisscom: das Beste in der vernetzten Welt – immer und überall

Bei Swisscom stehen Menschen und ihre Beziehungen im Zentrum der Aktivitäten. Kundenorientierung, Nachhaltigkeit, Leidenschaft, Neugier und Zuverlässigkeit prägen das gemeinsame Handeln der Mitarbeitenden. Als beste Begleiterin in der vernetzten Welt steht Swisscom für Einfachheit ein und ist für ihre Kunden eine vertrauenswürdige und inspirierende Partnerin. Sie ermöglicht ihren Kunden, sich wohl und sicher zu fühlen, sich schnell und einfach zurechtzufinden sowie Ausserordentliches zu erleben und zu leisten. Ferner unterstützt Swisscom Geschäftskunden, ihre ICT-Infrastruktur zu flexibilisieren, ihre Geschäftsprozesse auf die neuen Herausforderungen der digitalen Welt auszurichten sowie die Kommunikation und Zusammenarbeit ihrer Mitarbeitenden zu optimieren. Durch die eigene Wertschöpfung und indirekt durch die hohen Investitionen, die anderen Unternehmen in der Schweiz zugutekommen, leistet Swisscom einen wichtigen Beitrag zu einer wettbewerbsfähigen Schweiz und trägt wesentlich zum Bruttoinlandprodukt und zur Beschäftigung bei.

Um bester Begleiter zu sein, muss Swisscom hohe Ansprüche hinsichtlich Infrastruktur, Kunden­erlebnis und Wachstum erfüllen.

Beste Infrastruktur bauen

Die Infrastruktur bildet für Swisscom die Grundlage, um ihre Angebote bereitzustellen und damit für ein nachhaltiges Kundenerlebnis zu sorgen. Swisscom möchte ihren Kunden in der Schweiz und in Italien die führende IT- und Kommunikationsinfrastruktur anbieten. Eine solche Infrastruktur ermöglicht beste Kundenerlebnisse, legt die Basis für eine Differenzierung im Wettbewerb und erhöht die Effizienz. Swisscom erfüllt die steigenden Anforderungen der Kunden durch Netze, die sich durch höchste Sicherheit, Verfügbarkeit und Leistungsfähigkeit auszeichnen. Im Festnetzbereich steht für Swisscom der kontinuierliche Ausbau des Ultrabreitbandnetzes durch Fibre to the Home (FTTH) und Fibre to the Street (FTTS) im Vordergrund – sowohl in der Schweiz wie auch in Italien. Im Mobilfunkbereich sind der weitere Ausbau des Mobilfunknetzes der vierten Generation LTE sowie der Einsatz weiterer Technologien (zum Beispiel Voice over LTE) zentral, um den erhöhten Kapazitätsanforderungen gerecht zu werden und das Mobilfunkerlebnis weiter zu verbessern.

Durch eine skalierbare Infrastruktur, eine zunehmende Virtualisierung von Infrastruktur und Diensten sowie durch kontinuierliche Verbesserungsprozesse will Swisscom ihre Effizienz erhöhen. Die neue Cloud-Infrastruktur bietet hohe Qualität und Sicherheit und soll auch für Systeme von Swisscom genutzt werden. Darüber hinaus will Swisscom die technologische Transformation beschleunigen und zu diesem Zweck von proprietären auf offene, leistungsfähigere technologische Systeme und Infrastrukturen wechseln. In erster Linie will Swisscom dabei eine offene Cloud aufbauen: ferner einfache Programmierschnittstellen zu Funktionalitäten bereitstellen, die techno­logische Transformation von traditionellen auf IP-basierte Lösungen vornehmen sowie die organisatorische Transformation bewerkstelligen, um die vorhandenen technologischen Ressourcen optimal zu nutzen.

Beste Erlebnisse bieten

Um sich im Kerngeschäft entscheidend zu differenzieren, will Swisscom ihre Kunden kompetent begleiten und den besten Service durch die gesamte Erlebniskette hindurch bieten. Die Kunden­betreuung durch Swisscom soll möglichst personalisiert und flexibel erfolgen und den Kunden ein übergreifendes Serviceerlebnis ermöglichen.

Durch den Aufbau von ganzheitlichen Lösungen und durch die Einführung von innovativen digitalen Diensten möchte Swisscom ihre Kunden begeistern sowie die Digitalisierung und Vernetzung von Wirtschaft und Gesellschaft vorantreiben. Aktuelle Beispiele hierfür sind Cloud-Produkte wie das erfolgreiche, weiterentwickelte TV-Angebot (Swisscom TV 2.0), die Speicherlösung Docsafe, das digitale Portemonnaie Tapit sowie die plattformübergreifende Kommunikationsapplikation iO.

Aus Kundensicht soll beim Kontakt mit Swisscom die Einfachheit im Mittelpunkt stehen. Dementsprechend stellt Swisscom die Kundenbedürfnisse bereits bei der Entwicklung neuer Angebote in den Vordergrund. Eine schlanke Angebotsstruktur und neue Self-Service-Möglichkeiten verein­fachen die Kundeninteraktionen und erhöhen die Effizienz.

Beste Wachstumschancen realisieren

Der Telekommunikationsmarkt dürfte in den kommenden Jahren in der Schweiz und in Italien moderat wachsen. Ein leichtes Bevölkerungs- und Haushaltswachstum, die steigende Anzahl vernetzter Endgeräte pro Einwohner und der zunehmende Einsatz von ICT in zahlreichen Branchen sind zentrale Wachstumstreiber. In Italien besteht zudem weiterhin Nachholbedarf aufgrund der relativ geringen Breitbanddurchdringung.

In diesem Marktumfeld möchte Swisscom ihr Produktportfolio weiterentwickeln, um die bestehenden Umsätze im Kerngeschäft zu sichern. Ein wichtiger Eckpfeiler ist die Entwicklung von nationalen und internationalen Angeboten auf Basis einer modernen und leistungsfähigen Cloud-Infrastruktur. Vertikale Lösungen bieten Swisscom Wachstumsmöglichkeiten in den Branchen Banking, Gesundheitswesen und Energie. Neue, angrenzende Geschäftsfelder beinhalten für Swisscom ebenfalls Umsatzpotenziale. Beispiele hierfür sind die Entwicklung von neuen Diensten und Geschäftsfeldern im Bereich der Internet Services (zum Beispiel Big Data) oder des «Internets der Dinge» (zum Beispiel Smart Home) sowie die Weiterentwicklung von Swisscom Energy Solutions. Den veränderten Rahmenbedingungen im zunehmend globalen Wettbewerb möchte Swisscom durch die Entwicklung von neuen Geschäftsmodellen und die Weiterentwicklung der Natel-infinity-Preispläne Rechnung tragen, um ihren Umsatz nachhaltig zu sichern.

Für Fastweb in Italien stehen die Kundenakquisition durch eine erweiterte Abdeckung des Glas­fasernetzes, der Ausbau der Partnerschaften und das Angebot neuer konvergenter Produkte im Mittelpunkt.

Vorreiterin im Bereich der Corporate Responsibility

Swisscom konzentriert ihre Tätigkeiten im Bereich Corporate Responsibility einerseits auf Themen, die für ihre Anspruchsgruppen eine hohe Relevanz besitzen, und andererseits auf Themen, die gleichzeitig eng an ihr Kerngeschäft gekoppelt sind und deshalb Marktchancen eröffnen. Swisscom hat die Vision einer modernen und zukunftsgerichteten Schweiz: eines Landes, das gerade im Bereich der Nachhaltigkeit eine Vielzahl von Möglichkeiten bietet. Konkret setzt Swisscom auf die folgenden sechs strategischen Schwerpunkte, zu denen sie jeweils ein langfristiges Ziel für das Jahr 2020 formuliert hat:

  • Klimaschutz: Swisscom will gemeinsam mit ihren Kunden doppelt so viel CO2 einsparen, wie sie in ihrem gesamten Betrieb und in ihrer Lieferkette verursacht: so etwa durch Home-Office-Lösungen, die Pendlerfahrten vermeiden, oder durch TV-Settop-Boxen, die weniger Strom als bisherige Boxen verbrauchen.
  • Arbeiten und Leben: Swisscom will eine Million Kunden durch Lösungen im Gesundheitsbereich unterstützen: so etwa durch die Swisscom Gesundheitsplattform mitsamt Fitnesssensoren, das elektronische Patientendossier oder die Angebote ihrer Tochtergesellschaft Datasport.
  • Medienkompetenz: Swisscom will Marktführerin im Bereich der Datensicherheit sein und eine Million Menschen dabei unterstützen, Medien sicher und verantwortungsvoll zu nutzen: so etwa durch einen Router, auf dem die Kunden kinder- und jugendgerechte Surfzeiten programmieren.
  • Attraktive Arbeitgeberin: Swisscom will eine der attraktivsten Arbeitgeberinnen der Schweiz sein. Sie bietet ihren Mitarbeitenden Möglichkeiten zur Entfaltung und fördert die Life Balance. Faire Anstellungsbedingungen sind für Swisscom ebenso selbstverständlich wie eine gelebte Sozialpartnerschaft und ein überdurchschnittliches Engagement in der Berufsbildung.
  • Faire Lieferkette: Swisscom setzt sich im Rahmen einer fairen Lieferkette für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen von über zwei Millionen Menschen ein. Dazu ist Swisscom internationale Partnerschaften eingegangen, welche die Umsetzung der Massnahmen in enger Zusammenarbeit mit den Lieferanten gewährleisten.
  • Vernetzte Schweiz: Swisscom will 85% aller Wohnungen und Geschäfte mit Ultrabreitband abdecken. Ausserdem sollen 99% der Bevölkerung von mobilem Ultrabreitband profitieren.

Ziele von Swisscom

Swisscom hat sich, abgeleitet aus der Strategie, unterschiedliche kurz- und langfristige Ziele gesetzt, die ökonomische, ökologische und soziale Gesichtspunkte berücksichtigen.

Zieleeffektiv 2014
Finanzielle Ziele
NettoumsatzKonzernumsatz für das Jahr 2014 von rund CHF 11,5 MilliardenCHF 11'703 Millionen
Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA)EBITDA für das Jahr 2014 von mehr als CHF 4,4 MilliardenCHF 4'413 Millionen
Investitionen in Sachanlagen und übrige immaterielle VermögenswerteInvestitionen für das Jahr 2014 von rund CHF 2,4 MilliardenCHF 2'436 Millionen
Übrige Ziele
Ultrabreitband Wohnungen und Geschäfte SchweizAbdeckung 85% bis Ende 202041% oder über 1,4 Millionen Wohnungen und Geschäfte
Ultrabreitband Wohnungen und Geschäfte ItalienAbdeckung 30% oder rund 7,5 Millionen Wohnungen und Geschäfte bis Ende 201620% oder 5,5 Millionen Wohnungen und Geschäfte
Mobiles Ultrabreitband SchweizAbdeckung 99% mit 4G/LTE bis Ende 201697%
Energieeffizienz Schweiz+25% bis Ende 2015 gegenüber Energieeffizienz Schweiz 1. Januar 2010+26%
CO2-Ausstoss Schweiz–12% bis Ende 2015 gegenüber 1. Januar 2010–17%

Weitere Erläuterungen zu den Zielen und ihrer Erreichung sind in den folgenden Kapiteln beschrieben.